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s02 Zwiespältige Lohnentwicklung

Die Tariflöhne sind 2016 durchschnittlich um 2,4 Prozent gestiegen. Das hat das Wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung berechnet. Bei einer Teuerungsrate von durchschnittlich 0,5 Prozent sind das 1,9 Prozent reales Plus. „Das fünfte Jahr hintereinander legten die Tariflöhne real zu“, so das WSI. Selbst die Lohnquote, d.h. der Anteil der Arbeitnehmereinkommen am gesamten Volkseinkommen, seit der Jahrtausendwende von 72 auf unter 64 Prozent gefallen, steigt wieder an auf zuletzt 68 Prozent. Unverändert hoch ist dennoch das Ausmaß von Niedriglöhnen. Nach Angaben der Bundesregierung haben 2014 rund 7,65 Millionen Beschäftigte, das sind 21,4 Prozent aller abhängig Beschäftigten, weniger als 10 Euro die Stunde verdient und lagen damit im „Niedriglohnbereich“ (nach OECD-Regeln sind das Einkommen von weniger als zwei Dritteln des mittleren Bruttolohns – Median – aller Lohneinkommen). Beides zusammen macht erneut deutlich, wie gespalten diese Gesellschaft ist. Rüdiger Lötzer, Berlin

Quellen: Berliner Zeitung, 5.1.17, DGB-Presse, 9.1.17

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