Aus Politische Berichte Nr. 7/2018, S.24 InhaltsverzeichnisPDFPB-Archiv

Sommerschule 2018 der Linke-Arbeitsgemeinschaft „Konkrete Demokratie – Soziale Befreiung“. Erfurt, 9. bis 11. August.

Die Mitgliederversammlung der ArGe hatte eine weitere Behandlung des Problemkomplexes „Strategien der Gestaltung zwischenstaatlicher Beziehungen in der Theoriebildung und in den Emanzipationsbewegungen des 19ten Jahrhunderts“ für sinnvoll gehalten. Bei der Vorbereitung sind wir darauf gestoßen, dass das umfangreiche Material an Quellen, und die neure Diskussion nicht leicht zugänglich sind. Wir wollen deswegen so etwas wie ein „Find- und Quellenheft“ zusammenstellen, das auf Texte verweist, die in der Geschichte der Emanzipationsbewegungen eine Rolle gespielt haben und auch den Zugang zu der umfangreichen aktuellen Diskussion über den Großen Krieg und seine Ursachen erleichtern. Zu den unten angerissen Punkten werden von der Vorbereitungsgruppe Kurzvorstellungen gegeben, die eine Diskussion über wesentliche Inhalte und Relevanz ermöglichen. Damit soll ein Rahmen aufgespannt werden, der auch Beiträge von Genossinnen und Genossen, die an der Tagung nicht teilnehmen, aufnehmen kann.

Friedenspolitik, Völkerverständigung, zwischenstaatliche Beziehungen – Traditionslinien linker Politik

Protektionismus und Nationalismus und - allgemein gesprochen - der Trend zur Lösung von Problemen zu Lasten anderer, sind als Maximen politischen Handelns auf dem Vormarsch. Wieso fallen linke Kritik und Ansätze linker Politik gegenüber diesem Trend im Streit um die öffentliche Meinung zurück? Vielleicht, weil die linken Kritiken stark sind, die großen Gefahren unilateraler Strategien aufzuzeigen, aber schwach bleiben, wenn Konzepte zur Gestaltung zwischenstaatlicher Beziehungen zur Debatte stehen, sei es die Europäische Union, die Vereinten Nationen oder multilaterale internationale Abkommen.

Der Problemkomplex bewegt angesichts der internationalen Krisen und der anstehenden Europawahlen viele. Wir wollen in dieser Diskussion einen Beitrag leisten. Dazu der Plan eines Find- und Quellenheftes, das auch die laufende Arbeit am Thema erleichtern soll.

Donnerstag 14 Uhr: Einstieg. Was ist der Stand? Bewertung von EU, Vereinten Nationen und multilateralen Abkommen:

• In der Programmatik der Linken bzw. der Europäischen Linken (BRD und ausgewählte Nachbarn),

• In den Aussagen des DGB und europäischer Gewerkschaften,

• In der Propaganda der globalisierungskritischen Bewegungen.

Es werden Quellen vorgestellt, und die Bewertung wird diskutiert. Ferner sammeln wir Literaturhinweise. Die Ergebnisse zu diesem Punkt sollen in publizierbare Form gebracht werden – siehe oben – bzw. der Rezensionstätigkeit z.B. in den Politischen Berichten nützen.

Freitag: Rückblende auf die Entwicklung der tragenden Konzeptionen internationaler Beziehungen:

• Konzept des Weltstaates,

• Konzept des Empire,

• Konzept der Vereinigten Staaten,

• Konzept des Zollvereins und der Staatenverbünde,

• Konzept Hegemonialmacht und „Pax Americana“,

• Konzept „Gleichgewicht der Mächte“,

• Das Konzept der sozialen Emanzipation – Weltrevolution,

• Sozialismus in einem Land,

• Kolonialismus und Nationale Befreiung.

Hierzu wäre unser Ziel die Zusammenstellung einer Liste zugänglicher zeitgenössischer Quellen, die in einer Publikation knapp – etwa nach dem Muster eines Wikipedia-Eintrags – vorgestellt werden sollen.

Samstag: Anschlussfähige Traditionslinien linker Politik:

• Die Entstehung der Friedensbewegung, Begründungen,

• ihre Verankerung in sozialen Verbänden, Gewerkschaften, Parteien,

• in der Frauenbewegung und im Kulturbereich.

Welche fortwirkenden Impulse setzten diese Emanzipationsbewegungen und wie erklärt sich ihre Marginalisierung angesichts zugespitzter Konflikte?

Notwendigkeit der Verbindung von Friedenspolitik und Konzepten / Institutionen zwischenstaatlicher Zusammenarbeit.

Vorbebreitung: Christoph.Cornides@t-online.de, eva.detscher@web.de, fochlermuenche@gmail.com, karl-helmut.lechner@wtnet.de, rgehring@efbh.be. Weitere Mitarbeit willkommen.

Linke Schule der ArGe – Termin: Donnerstag 9. August, 14 Uhr, bis Samstag 11. August, 17 Uhr – Erfurt: – Org-Details siehe bitte bei http://www.linkekritik.de/index.php?id=tagung. Bitte unbedingt bis 22. Juli anmelden bei hanne-reiner@onlinehome.de oder telefonisch 030-3980805.