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Nr.7/2019, S.03

Die Bewegung von Migranten „ohne Papiere, ohne Stimme und ohne Gesicht“

Matthias Paykowski, Karlsruhe. Die Bewegung von Migranten „ohne Papiere, ohne Stimme und ohne Gesicht“ – sie bezeichnen sich selbst als „Schwarzwesten“, „Gilets noirs“ – haben im Mai Aktionen gegen Abschiebungen im Flughafen Charles de Gaulle durchgeführt und im Juni den Turm der Elior-Gruppe in Paris besetzt, ein international tätiges französisches Unternehmen. Sie werfen Elior vor, sich an der Beschäftigung von Migranten ohne Papiere zu bereichern. Am 12. Juli besetzten mehrere hundert Migranten das Panthéon in Paris, seit der französischen Revolution die nationale Ruhmeshalle Frankreichs, der Ort, an dem bedeutende Persönlichkeiten der französischen Geschichte wie Hugo, Zola, Voltaire, Rousseau geehrt werden. Die Polizei beendete noch am Nachmittag die Besetzung, nahm 37 Personen fest. Es gab etliche Verletzte.

Die Gilets noirs fordern bessere Lebensbedingungen für Einwanderer ohne Papiere. Viele müssen in Zeltstädten an den Pariser Autobahnen schlafen. Sie kritisieren, dass gleichzeitig Tausende von Wohnungen in Paris leer stehen. Ohne Papiere und Wohnung sind sie dauerndes Ziel polizeilicher Verfolgung und ständig mit Gefängnis bedroht. Sie fordern ein Gespräch mit dem Premierminister und wollen sich nicht mehr mit Gesprächen mit dem Innenminister zufrieden geben.

Abb. (PDF): Zwei Fotos - Demonstration - Repression