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ARCHIV

Nr.8-9/2019, S.02b

Wider das Vergessen!

Eva Detscher, Karlsruhe

Alfred Nakache wurde jetzt in die International Swimming Hall of Fame (internationale Ruhmenshalle des Schwimmens) aufgenommen. Seine sportlichen Erfolge liegen 70 Jahre zurück – er war 1936 und 1948 Medaillengewinner bei Olympischen Spielen, ein Idol. Mit der Aufnahme in die Ruhmesliste wird in Erinnerung gehalten, dass der 1915 in Algerien geborener Franzose mit jüdischen Wurzeln bis 1941 für Frankreich startete, 1936 mit der 4 x 200-Meter-Staffel das deutsche Quartett besiegte, von den Nazis und kollaborierenden französischen Stellen dann aber zuerst seiner Existenz beraubt, in der gleichgeschalteten Presse denunziert und im Januar 1944 mit Frau Paule und Tochter Anne nach Auschwitz deportiert wurde. Er überlebte, auch den Todesmarsch von Auschwitz nach Buchenwald, Frau und Tochter waren bei der Ankunft in Auschwitz sofort ermordet worden. „Als Nakache 1945 aus Buchenwald befreit wurde, wog er noch 40 Kilogramm. Dennoch nahm er unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Toulouse das Schwimmtraining auf und arbeitete wieder als Sportlehrer.“ (FAS) 1946 schwamm er mit der französischen Nationalstaffel Weltrekord, 1948 trat er bei den Olympischen Spielen wieder für Frankreich an. Der Film „Le Nageur d’Auschwitz“ von 2001 würdigt den 1983 Verstorbenen. Die Aufnahme in die Hall of Fame ist ein würdiger Akt und gibt Hoffnung, dass die Verfolgten des Naziregimes nicht vergessen werden.

Quelle: FAS, 18.8.19, Website der International Hall of Fame https://ishof.org/alfred-nakache.html2c