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Nr.1/2020, S.10b

... wir berichteten

Essen: Streit um Handlungskonzept für Demokratie und Vielfalt Leseempfehlung: München: Stadt und Land begegnen sich – in der Landschaft

Leseempfehlung: München: Stadt und Land begegnen sich – in der Landschaft

Martin Fochler. Im Sommer 2017* (PB/6-7) berichteten wir im Themenschwerpunkt „Langfristige Siedlungsentwicklung und Bürgerbeteiligung“ anhand von Beispielen aus Norderstedt, Stuttgart und München von Problemlagen und Bewältigungsstrategien. In München hatte damals das städtische Planungsreferat in enger Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden mit der Erarbeitung eines „Landschaftsbezogenen Wegekonzepts“ begonnen.

Inzwischen ist die Spannung zwischen Zentrum und Peripherie, zwischen Stand und Land, zwischen boomenden Zentren und abgehängten Regionen überall in Europa politisch manifest. Das Schlagwort „Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse“ ist in aller Munde und verlangt nach großräumig angelegten Strukturhilfen. Das Problem stellt sich aber nicht nur im Maßstab raumgreifender Landesentwicklungspläne.

Wo die Baumassen der Metropolenkerne an die Landschaft stoßen, begegnen sich verschiedene Siedlungskulturen und Varianten von Lebensgestaltung. Das krasse Beispiel ist der Haushund mit all seinen Bedürfnissen auf der Grünfutterwiese … Eine Antwort auf diese Problematik ist es, den Hunger nach Bewegung im Freien auf einige Plätze zu konzentrieren, eine andere die Erschließung der Landschaft durch Wege, die Naturgegebenheiten, ländliches Wirtschaften, verständlich und erlebbar machen. Was der Bauer nicht kennt, frißt er nicht, sagte man früher und meinte es abwertend. Heute geht es eher darum, dass die Menschen im Ballungszentrum die Landschaft als Raum verstehen, in dem Naturfaktoren und menschliche Wirtschafts- und Gestaltungsleistung zusammenkommen. Ein Netz von schön angelegten, erholsamen, nützlichen und lehrreichen Wege kann dazu viel beitragen.

Darüber hinaus kann der Blick auf die Qualität der Wege auch die Diskussion über Mobilitätsfragen bereichern. Wer aus irgendeinem Grund konkrete Interesse an diesem zwischen Donau und Alpen an der Isar gelegenem Flecken Landschaft hat, wird in der Dokumentation des Projekts vielerlei Anregungen finden – politische, stadt- und landschaftsplanerische genauso wie für Erkundungsgänge.

*www.linkekritik.de/uploads/media/pb17-0607-i.pdf

Abb. (PDF): Cover. Die Projektseite Landschaftsbezogenes Wegekonzept für den Grüngürtel im Internet: https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Stadt-und-Bebauungsplanung/Gruenplanung/Wegekonzept.html. Dort auch der Link zum Herunterladen der 24MB-Publikation https://www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:4de28f77-f556-4491-a63a-b79cdf5985c1/Broschuere_Wege_machen_Landschaft-2019.pdf