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ARCHIV

Nr.3/2020, S.02b

Blick auf die Medien

Was läuft beim „Klima“?

Alfred Küstler, Stuttgart. Die UNO-Weltklimakonferenz ist anders als z.B. die WHO oder ILO keine ständige Einrichtung der Vereinten Nationen, sondern ein bislang jährlich stattfindendes Treffen von Regierungsvertretern zur Einschätzung der Klimaentwicklung und politischer Maßnahmen zur Begrenzung der menschlich verursachten Klimaänderungen. Die letzte Konferenz fand im Dezember 2019 in Madrid statt, ohne greifbare Ergebnisse, nachdem zuvor Brasilien wegen politischer Differenzen als Ausrichter abgesagt hatte und Chile wegen innerer Unruhen. Die ursprünglich für November 2020 vorgesehene Konferenz in Glasgow ist auf 2021 verschoben, zum einen wegen Corona-Pandemie, zum anderen, weil eine vielleicht neue US-Regierung sich orientieren können muss. Also von UN-Seite gibt es dieses Jahr keine konkreten Anlässe und in Aussicht stehende Beschlüsse. Die Klima-Jugendbewegung Fridays for Future (FfF) ist derzeit kaum öffentlich sichtbar, Grund Corona, wie verschiedene dezentrale Sprecher erklärten. Es fanden zwar im Internet freitags Aktionen statt, die aber kaum in die Medien fanden. Die Bewegung versteht sich als Treiber für die UN-Klimakonferenz, Greta Thunbergs letzter großer Auftritt war in Madrid auf einer Demo zur UN-Konferenz. FfF hat als wesentliche Forderung das „1,5 Grad-Ziel“ der Pariser UN-Klimakonferenz von 2015, der Konferenz, die bislang die weitestgehenden Beschlüsse gefasst hat. Bei FfF gibt es aktuell also nicht viel, außer verhaltene Zustimmung einzelner FfF-Aktivistinnen (z.B. Carla Reemtsma im Radio SWR2) zum Konjunkturpaket der Bundesregierung, weil dort keine Autoprämie enthalten ist und Versprechungen für Zukunftsinvestitionen gemacht werden. Die Mitbegründerin von Fridays for Future sagte im SWR-Tagesgespräch (5.6.), die große Koalition habe mit ihrer „ewigen Debatte über die Autokaufprämie“ die Erwartungen so niedrig gesetzt, dass es nicht schwer gewesen sei, das zu übertreffen.

(https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/carla-reemtsma-fridays-for-future-konjunkturpaket-ist-eine-verpasste-chance-100.html).