Politische Berichte Nr. 4/2020 (PDF)10a
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Tafeln erleben neue Form der Not

www.tafel.de/themen/coronavirus. Aktuell fragen Menschen die Unterstützung der Tafeln nach, die vorher nicht auf externe Hilfen angewiesen waren. Das sind Menschen, die aufgrund der Corona-Pandemie ihren Job oder Nebenjob verloren haben, Selbstständige, deren Existenz aufgrund von wegbrechenden Aufträgen auf dem Spiel steht, oder Menschen, die aufgrund der Krise in Kurzarbeit sind. Gleichzeitig zeigt sich, dass Menschen, die bereits vor der Corona-Pandemie zu den Tafeln kamen, momentan nicht erreicht werden.

Tafeln stellen sich auf veränderte Bedingungen ein

Die Pandemie stellt auch die Arbeit der 60 000 Tafel-Aktiven vor große Herausforderungen. Um die Gesundheit der Ehrenamtlichen sowie der Kundinnen und Kunden zu schützen, müssen neue Konzepte der Lebensmittelausgabe erarbeitet und umgesetzt werden. Zudem fehlte es vielen Tafeln kurzfristig an Helferinnen und Helfern, da 90 Prozent der 60 000 Tafel-Aktiven zu den lebensälteren Menschen und damit zur schützenswerten Gruppe gehören. Zwischenzeitlich war knapp die Hälfte der bundesweit 949 Tafeln geschlossen. Aufgrund einer großen Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung sowie der schnellen Erarbeitung neuer Ausgabemodelle von Seiten der Tafeln, u.a. Auf- und Ausbau von Lieferdiensten für Risikogruppen, Verlagerung der Lebensmittelausgabe ins Freie, Vorpacken von Lebensmitteltüten, konnte ein Großteil der Tafeln zwischenzeitlich wieder öffnen. Die Angebote sind vielerorts allerdings weiterhin stark eingeschränkt. Ein Normalbetrieb, der die gleiche Anzahl an Tafel-Kundinnen und -Kunden wie vor der Pandemie erreicht, ist unter den aktuellen Voraussetzungen nicht möglich. Aktuell haben noch rund 80 Tafeln geschlossen (Stand 27.7., die Red.). Gründe sind vor allem beengte Räumlichkeiten sowie fehlende Ehrenamtliche.

Siehe auch: www.linkekritik.de/fileadmin/pb1803/pb18-03-i.pdf, S.10-12