Politische Berichte Nr. 4/2020 (PDF)26
Ankündigungen, Diskussion und Dokumentation

Lutherstadt Wittenberg

Judenhass — in Stein gemeißelt

Karl-Helmut Lechner

Anfang Juni haben Demonstranten in der englischen Hafenstadt Bristol die Statue des Sklavenhändlers Edward Colston aus dem 17. Jahrhundert vom Sockel gezerrt und in das Hafenbecken gekippt. Dieser Herr betrieb als Chef der Firma „Royal African Company“ den lukrativen Transport Zehntausender Afrikaner über den Atlantik, damit sie sich in der Karibik und der Kolonie Virginia auf Zuckerplantagen mit gewinnbringender Arbeit zu Tode schuften konnten.

Gegen Sklaverei gab es in den folgenden Jahrhunderten immer wieder Widerstand, Aufruhr und Revolutionen, bei denen – bis heute hin – auch die Denkmäler der Unterdrücker und Herrschenden gestürzt wurden.

Von solchen Rebellionen waren stets auch Religion und Kirche betroffen. In Deutschland, während der Bauernkriege in der Reformationszeit, wurden Heiligenbilder und Altäre aus den Gotteshäusern geworfen und zerschlagen – dem sogenannten Bildersturm –, um dem Mummenschanz der verhassten katholischen Kirche ein Ende zu bereiten. Verständlich. Weniger verständlich ist aber, dass sich gleichzeitig unter den gerade eben von der katholischen Kirche schmerzhaft emanzipierten Lutheranern ein bereits zuvor entstandener christlicher Antijudaismus breit machte, der in den folgenden Jahrhunderten immer heftiger wurde. Er nahm Gestalt an in Form von Denkmälern und Schmähfiguren, wie z.B. an der Stadtkirche in Wittenberg. Die an der Ausbeutung und Unterdrückung der christlichen Bauern und Bürger durch die feudale Fürstenherrschaft ganz und gar unschuldigen jüdischen Mitbewohner wurden auch für die neue, protestantische Kirche in Deutschland zum Zielpunkt und „Sündenbock“ einer vehementen Diffamierungskampagne. Von dieser anderen – dunklen – Seite der Auseinandersetzung mit Denkmälern soll hier die Rede sein.

Katholische Päpste wie Lutheraner gegen die Juden

Die Stadtkirche in der Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt ist nicht irgendeine evangelische Kirche, sondern – und darauf legt sie selbst großen Wert – sie ist „Mutterkirche der Reformation“ und die Predigtkirche Martin Luthers, die Kirche also, „wo alles begann“, was protestantische und lutherische Identität seit 1517 ausmacht. Nun war dort, wie in vielen anderen Kirchen in Deutschland, im 13. Jahrhundert ein Relief als eine die Juden bewusst verhöhnende und verspottende Schmähplastik angebracht worden, ganz auf der Linie des in dieser Zeit von der päpstlichen Kirche betriebenen christlichen Antijudaismus. Bevor seit dem 11. Jahrhundert in den Kreuzzügen die Muslime in Jerusalem zu bekämpfen waren, vertrieb und vernichtete die Kirche erst einmal durch zahlreiche Pogrome die Juden im eigenen Land. Und dafür mussten Juden in kirchlicher Propaganda dauerhaft verhöhnt und verspottet werden. Dazu dienten die Wandbilder wie die bis heute hin sogenannte „Judensau“. Deren Funktion wurde ungetrübt auch von den Kirchen der Reformation übernommen.

Auf dem südöstlichen Flügel der Stadtkirche in Wittenberg befindet sich in mehreren Metern Höhe das Sandsteinrelief, versehen mit dem Schriftzug „Rabini Schem Ha Mphoras“. Das Bildnis stammt ursprünglich aus dem Jahre 1290, der besonders schmähvolle Schriftzug wurde im Jahr 1570 angebracht. Das Relief stellt ein Schwein (die sogenannte „Judensau“) dar, an dessen Zitzen Menschenkinder säugen, die durch ihre Spitzhüte als Juden identifiziert werden sollen. Eine ebenfalls durch einen Hut als Rabbiner zu erkennender Figur hebt mit der Hand den Schwanz der Sau und blickt ihr in den After. Die Inschrift zitiert wörtlich aus Martin Luthers 1543 veröffentlichten antijudaistischen Schmähschriften „Von den Juden und ihren Lügen“ sowie „Vom Schem Hamphoras und vom Geschlecht Christi“. Luther selbst erläutert diesen Satz in seiner Schrift: „Hinter der Saw stehet ein Rabin, der hebt der Saw das rechte Bein empor, und mit seiner lincken hand zeucht er den pirtzel uber sich, bückt und kuckt mit grossem vleis der Saw unter dem pirtzel in den Thalmud hinein, als wolt er etwas scharffes und sonderlichs lesen und ersehen.“

Dies „Denkmal“ blieb ungeschoren bis in die nahe Gegenwart. Erst zu DDR-Zeiten 1988 wurde unterhalb des Schmähreliefs eine Bodenplatte installiert, die sich von der Judenverhöhnung und ihren mörderischen Folgen distanziert. „Gottes eigentlicher Name… starb in sechs Millionen Juden unter einem Kreuzeszeichen“, heißt es in dem dort angebrachten Text. Doch allein diese, die jüngsten gegen die Juden in aller Welt im Holocaust vollzogenen Verbrechen kommentierende Botschaft, ist bereits theologisch und historisch fragwürdig. Denn im Zusammenhang damit wird auf der Bodenplatte auch der Anfang des Psalms 130 in hebräischer Schrift zitiert – also direkt an die jüdischen Betrachter gerichtet: „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir. Herr, höre meine Stimme! Lass deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens! Wenn du, Herr, Sünden anrechnen willst — Herr, wer wird bestehen? Denn bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.“ Auschwitz, die Vernichtung von sechs Millionen Juden also verstanden als Folge der Sünden des jüdischen Volkes? Auf diese Weise wird das sogenannte „Mahnmal“ leider zu einer modernen Neuauflage der antijüdischen Theologie Martin Luthers.

Zu dem großen Reformationsjubiläum 2017 ließ die Wittenberger Kirchengemeinde mit öffentlicher Unterstützung sowohl das mittelalterliche Schmährelief an der Stadtkirche als auch die hinzugefügte Bodenplatte sorgfältig renovieren. Aber sonst blieb alles beim Alten: die Juden waren nicht nur die Schweine, sondern sogar die Sünden-Böcke und Verursacher für den Holocaust selbst. Müsste dieses Relief sachgemäß daher nicht besser als „Luthersau“ oder „Kirchensau“ benannt werden?* Die Gemeindemitglieder der Wittenberger Stadtkirche gedachten nichts zu verändern und hielten mit allen Mitteln an dem Relief fest und bekamen dafür auch viel prominente Unterstützung. Natürlich machte sich dabei niemand die Aussagen über den Antijudaismus dieser Figur unmittelbar zu eigen. Die Verfechter für den Verbleib der Figur ignorierten ganz einfach, dass der einzige Zweck der Kirchensau darin besteht, jüdische Menschen zu kränken und zu verletzen.

Forderung nach Abriss des antijüdischen Reliefs

Erfreulicherweise entstand aber bald danach die Forderung nach Abnahme des schmählichen Reliefs. Michael Düllmann, Mitglied einer Berliner jüdischen Gemeinde, klagte gegen den Verbleib des antisemitischen Reliefs. Er fühle sich durch diese Darstellung schlichtweg beleidigt und forderte die Entfernung. Die Debatte wurde so auch über die Kirchengrenzen hinaus in Gang gebracht. Noch einmal wurde der Gemeinde und ihren Sympathisanten damit Gelegenheit gegeben, ihre starre Haltung zu bedenken. Aber nichts dergleichen geschah. Die Kirchengemeinde der Stadtkirche nahm die Wirkung der Schmähskulptur weiterhin billigend in Kauf – obwohl sie sich die beleidigende Wirkung der Schmähskulptur nicht zu Eigen machen wolle – und weigerte sich, sie zu entfernen. Nun wurden theologische und politische Argumente ins Feld geführt, die deutlich eine erschreckende Toleranz für, wenn nicht gar Nähe zu den klassischen und modernen antisemitischen Klischees offenbaren. Obendrein wies der 9. Zivilsenat des Oberlandesgerichts des Landes Sachsen-Anhalt die Klage ab und entschied im Februar 2020: Das Relief bleibt.

Anlässlich der Debatte um das Entfernen oder Nicht-Entfernen der Schmähfigur meldete sich in der liberal-protestantischen Monatsschrift „Zeitzeichen“ Dr. Stephan Block zu Wort. Er ist der verantwortliche Pastor der Wittenberger Stadtkirchengemeinde, und räsonierte darüber, dass der Kläger Michael Düllmann mit seiner Klage die Haltung der Gemeinde „noch verfestigt“ habe. Dieser sei für das Festhalten der Kirchengemeinde an der antijüdischen Schmähung mitverantwortlich! Welch ein Vorwurf! Ein Muster des klassischen Antisemitismus: die Juden haben selbst Schuld, wenn sie geschmäht und drangsaliert werden. Und schon war es auch nicht mehr weit zur Gleichsetzung von Opfern und Tätern: „Dabei leiden wir genauso unter der Plastik wie der Kläger“, so Pastor Block.

Wer jetzt denkt, dass die Wittenberger Gemeinde ihr Leiden schnell beenden könnte, muss sich noch einmal belehren lassen: Das Relief sei ein „schwieriger Teil eines Erbes“, der aber „nicht verleugnet“ werden dürfe. „Nach jüdisch-christlichem Verständnis gibt es keine tadellos perfekte Geschichte. Aber es gibt die Kraft der Vergebung und Versöhnung, die selbst aus Bösem Gutes werden lässt.“ Eindrucksvoller lässt sich kaum dokumentieren, wie die Aneinanderreihung kirchlicher Floskeln zu blankem Zynismus verkommt. Wohlklingender kann man die jahrtausendalte Judenfeindschaft bis hin zu dem auch von den lutherischen Kirchen unterstützten antisemitischen Vernichtungswahn des Großdeutschen Reiches kaum zusammenfassen. Dazu noch einmal ein kleiner historisch-theologischer Überblick.

Die antijüdische christliche Tradition

Judenfeindschaft war und blieb Teil christlicher Identitätsfindung von Anfang an. In Konkurrenz und Abgrenzung zu der seit Jahrhunderten etablierten Religion der Juden im Nahen Orient verfassten alle namhaften frühchristlichen Kirchenväter judenfeindliche Schriften. Die Ablehnung der Juden und ihre Verwerfung durch Gott wurden festes Programm, das die christlichen Gemeinden mehr und mehr übernahmen. Das war für sie in ihren heiligen Schriften der Evangelien und den Briefen der Apostel so festgeschrieben. Diese Grundhaltung steigerte sich noch, als das Christentum im vierten und fünften Jahrhundert zur – ausschließlichen – Staatsreligion avancierte. Ab jetzt zeigte die Judenfeindschaft auch praktische Auswirkungen wie tätliche Übergriffe und Synagogenschändungen. In den verschiedenen Epochen des fast tausendjährigen europäischen Mittelalters trat die Judenfeindschaft in sich veränderten Ausdrucksformen und Zusammenhängen auf. Dabei bildet der Glaubensgegensatz die Basis für eine oft erbitterte soziale Ablehnung.

Die jüdischen Heiligen Schriften, das sogenannte Alte Testament, wurde auf Jesus hin als den in diesen Schriften verheißenen Erlöser gelesen. So war es – im Galaterbrief und dem Brief an die Hebräer besonders ausgeprägt – ein zentrales Anliegenden nachzuweisen, dass die Angehörigen des Judentums in ihrer heilgeschichtlichen Sendung durch die Angehörigen des Christentums abgelöst worden seien. Hier ist der Ursprung der in der Geschichte so wirkmächtigen und gleichzeitig fatalen Substitutionslehre zu finden. Sie setzt die christliche Kirche an die Stelle des ursprünglich von Gott erwählten Volkes, für sie gelten nun alle Verheißungen, die nach den Schriften Gott dem Volke Israel gegeben hat. Die Juden – so die christliche Theologie – werden damit nicht nur ihres Bundes mit Gott enterbt, es trifft sie auch die Anschuldigung des Christusmordes: „Diese [Juden] haben sogar den Herrn Jesus getötet und die Propheten und haben auch uns verfolgt. Sie gefallen Gott nicht und sind allen Menschen feind“, so im Brief des Paulus an die Thessalonicher 2,15. Und dieser Gottesmordvorwurf sollte im Laufe der christlichen Geschichte die zentrale Argumentationsfigur werden, die die Juden absolut disqualifizierte.

Im evangelischen Bereich kann das Beispiel des Reformators Martin Luther (1483 – 1546) als besonders Ekel erregend angesehen werden. Nachdem sich Martin Luther in humanistischer Tradition den hebräischen Schriften zuwandte, um das „Alte Testament“ ins Deutsche zu übersetzen, von Juden dafür auch begeisterte Echos erhielt, kippte seine Liebe zur jüdischen Tradition um in blanken Judenhass: denn sie wollten trotz der in der Reformation neu gewonnenen Klarheit des Evangeliums nicht zum Christentum konvertieren. So schrieb er 1543 die schreckliche Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“, die auch direkte Anleitung zu Gewaltausschreitungen gegen Juden gab: Synagogen anzuzünden, jüdische Häuser abzubrechen, jüdische Bücher wegzunehmen, den Rabbinern unter Androhung der Todesstrafe das Lehren zu verbieten, Juden das Reisen zu untersagen, Juden den Geldhandel zu verbieten, ihr Geld zu enteignen, Juden zu körperlicher Arbeit zu zwingen, Juden des Landes zu verweisen… Luther wirft den Juden vor, dass sie sein christlich-messianisches Denken nicht übernehmen wollten. Er wollte Juden nur dann akzeptieren, wenn sie Christen werden und ihr Juden-Sein aufgeben würden. Er übernahm damit das alte christlich-mittelalterliche Modell der Inquisition: Taufe oder Tod.

Martin Luthers Theologie sollte die Welt verändern. Aber am Ende war die Kirche zwar vielfach „reformiert“, aber auch in viele verschiedene Konfessionen und „Sekten“ gespalten. Allenthalben herrschte Krieg und das Reich Gottes und die Wiederkunft Christi war weiter entfernt als je zuvor. In dieser Situation schiebt Luther am Ende seines Lebens einen Teil seiner historischen Schuld den Juden zu und fordert penibel dazu auf, wie Christen Juden hassen, ja wie sie Juden Gewalt antun sollen, es sei denn, sie würden sich zum Christentum bekehren.

Wie fest diese antijüdischen Stereotypen in der evangelischen Theologie verwurzelt waren, kann man noch am „Darmstädter Wort“ von 1948 sehen. Mit diesem Wort wollte der Bruderrat der „Bekennenden Kirche“ nach dem Bekanntwerden aller Fakten über die furchtbaren Verbrechen an den europäischen Juden einen Neuanfang versuchen. Es gelang darin aber kaum, die bisherigen Vorurteile und Vorwürfe gegen die Juden zu überwinden. Denn doppeldeutig, ja, anklagend heißt es weiterhin in diesem Wort:

„1. Indem Gottes Sohn als Jude geboren wurde, hat die Erwählung und Bestimmung Israels ihre Erfüllung gefunden.

2. Indem Israel den Messias kreuzigte, hat es seine Erwählung und Bestimmung verworfen.

3. Die Erwählung Israels ist durch und seit Christus auf die Kirche aus allen Völkern … übergegangen.

4. Gottes Treue lässt Israel, auch in seiner Untreue und in seiner Verwerfung nicht los. Dass Gottes Gericht Israel in der Verwerfung bis heute nachfolgt, ist Zeichen seiner Langmut.“

Der Schock über das millionenfache Morden an den Juden hat dazu beigetragen, dass die Vereinten Nationen die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ (1948) verabschiedeten. Aber auch im Christentum hat sich nach der Schoah, der Vernichtung der Juden, unstreitig ein fundamentaler Wandel im Blick auf die Einstellung zum Judentum vollzogen. Seit den 60er Jahren haben beide großen Kirchen ihre bisherige Einstellung grundlegend korrigiert. Eine völlig neue Theologie des christlich-jüdischen Verhältnisses kommt in der Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils zum Verhältnis der Kirche zu den nichtjüdischen Religionen unter dem Titel „Nostra Aetate“ 1965 zum Ausdruck. Das Herzstück der Erklärung, der Artikel 4, lehnt die Judenfeindschaft mit theologischen Gründen unmissverständlich ab. Zahlreiche weitere Verlautbarungen der katholischen Kirche und evangelischer Kirchen-Synoden veränderten nicht nur das Verhältnis zum Judentum, sondern auch die Theologie und die Kirchen selbst. In allen Erklärungen seither werden religiöser Antijudaismus und politischer Antisemitismus scharf verurteilt. Das soll hier in keiner Weise relativiert werden.

Wie aber die konkrete Praxis aussieht, beweist die unschöne und juristisch erfolglose Debatte über den Verbleib des Judenreliefs an der Kirche in Wittenberg – sie wird in die nächste Instanz gehen – und auch anderswo. Immerhin gibt es mehr als 30 Kirchen mit solchen Figuren; z.B. am Kölner Dom und an der Nürnberger Kirche St. Sebald. Die antijüdische Geschichte der Evangelisch-Lutherischen Kirche ist längst noch nicht überwunden. Auch bleibt festzuhalten: Die Anti-Jüdische Struktur in den Evangelien und in den Briefen des Neuen Testamentes kann nicht mehr geändert werden. Keiner wird sich wohl dranmachen, die Bibel neu zu schreiben. Jedenfalls ist ein solcher „Evangelist“ bisher noch nicht erschienen — und einschlägige Versuche in der Geschichte der Kirche sind immer gescheitert.

Quellen: Werner Bergmann, „Geschichte des Antisemitismus“, München, 2016

Oberlandesgericht Naumburg, Urteil vom 04.02.2020, Az.: 9 U 54/19 – „Judensau“ – Sandsteinskulptur an der Stadtkirche Wittenberg darf bleiben

* Ulrich Hentschel: „Den Judenhass verhüllen?“, in „Junge Kirche“, 2/20, Seite 39.

Abb. (PDF): Oben: Noch zu DDR-Zeiten wurde 1988 unterhalb des Schmähreliefs eine Bodenplatte installiert, die sich von der Judenverhöhnung und ihren mörderischen Folgen distanziert: „Gottes eigentlicher Name… starb in sechs Millionen Juden unter einem Kreuzeszeichen“. Dazu wird auch der Anfang von Psalm 130 in hebräischer Schrift zitiert –direkt an die jüdischen Betrachter gerichtet.

Abb. (PDF): Links: Auf dem südöstlichen Flügel der Stadtkirche in Wittenberg befindet sich in mehreren Metern Höhe das Sandsteinrelief, versehen mit dem Schriftzug „Rabini Schem Ha Mphoras“.