Politische Berichte Nr. 5/2020 (PDF)26
Diskussion/Dokumenation/Mitteilungen

Präsenz und Online – wie gehen unser Verein und Kooperationspartner mit der Situation um?

Die Vorschriften und die persönlichen Vorkehrungen wegen des Covid-19-Infektionsrisikos belasten und verzerren die Kommunikationsprozesse. Auch im Vereinsleben handeln die Organe, die Vorstände, Redaktionen, Geschäftsführungen, während die Einflussmöglichkeiten der Mitgliedschaft wie des Publikums umso mehr schwinden, je länger die Restriktionen andauern. Schon werden Bestimmungen geändert, die Aufstellungsverfahren bei Parteien, Rechenschaftslegung von Vereinen usw. betreffen. Unsere Erfahrung im Zuge der Planung und Erstellung der Politischen Berichte sind: Wenn ein konkreter Text vorliegt und wenn die Arbeit sich auf besprochenen Pfaden bewegt, ist eine Online-Diskussion anstrengend, aber möglich. Wir sprechen von einem Personenkreis von unter einem Dutzend und von einer Dauer von maximal eineinhalb, allenfalls zwei Stunden. Wenn Neuland betreten werden muss, neue Themenfelder aufgemacht, gewagte Thesen ausgelotet werden sollen?

Verein für Politische Bildung, Linke Kritik und Kommunikation

1. Mitgliederversammlung: Für die Arbeit an Projekten und bei der Herausgabe dieser Zeitschrift zeichnet sich nach vorläufiger Erörterung zwischen Vorstand und Redaktion (Christoph Cornides, Martin Fochler, Alfred Küstler) folgendes Szenario ab: Wir befürchten, dass eine Tagung zum gewohnten Frühjahrstermin nicht möglich sein wird, loten aber aus, ob um die Jahreswende wenigstens eine Vorstandssitzung – zur Not im gemischten Präsenz-/Online-Verfahren – möglich ist. Dabei werden wir beraten, wie die Demokratie im Verein erhalten bleiben und Kooperation bei der Projektarbeit gefördert werden können. Wenn es im Lauf des ersten Quartals 2021 ein Art Berichts- und Antragsheft gäbe, das der Mitgliedschaft vorab zugestellt und innerhalb einer Frist für Stellungnahmen offen ist, die dann im Konferenzmaterial mitveröffentlicht werden, könnten die nötigen Anträge, Haushaltsbeschlüsse, Wahlen in einem gemischten Präsenz-/Online-Verfahren zur Diskussion und Entscheidung kommen. Auf diesem Wege könnten auch die Stimmen der Genossinnen und Genossen, für die Präsenz zu riskant wäre, einfließen.

2. Planung der Arbeit an den laufenden Ausgaben der Politischen Berichte. Hier hat sich das Verfahren einer Online-Besprechung per Telefon, bei der die von den Bereichsverantwortlichen punktuell vorbereitete Projekteliste abgearbeitet wird, bewährt. Moderation und technische Betreuung liegen bei Christoph Cornides und Alfred Küstler. Die nächste Projektierungsbesprechung wird am Freitag, 4- Dezember, 8 bis 9.30 Uhr, stattfinden. Interessierte können auf Wunsch – (bitte bei alfred.kuestler@gnn-verlage.com melden) einen Leselink erhalten und sich gegebenenfalls an die dort genannten Bereichsverantwortlichen wenden. Tun sich bei der Bearbeitung eines Themas Differenzen auf, besteht die Möglichkeit, diese in die Publikation einzubringen (siehe auch den Einwurf Seite 29 dieser Ausgabe).

Der Linken-ArGe Konkrete Demokratie soziale Befreiung stehen die Politischen Berichte für die Veröffentlichung von Arbeitsergebnissen und Einladungen etc. zur Verfügung.

Brigitte Wolf und Wolfgang Freye, Sprecherin und Sprecher der ArGe, sowie Eva Detscher als Delegierte teilen auf Anfrage mit: In den nächsten Monaten werden wir uns nicht unbeschwert treffen können. Die Winterschule 2021 muss deswegen ausfallen. Denkbar sind aber regionale eintägige Thementreffen, die ohne Übernachtung funktionieren und vielleicht auch Online zugänglich gemacht werden können.

Konkret geplant ist – Zeitrahmen bis Ende März – ein Arbeitstreffen zu Fragen der regionalen Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung des Ruhrgebietes, dessen Ergebnisse publiziert würden. Wenn das Format funktioniert, wäre eine thematisch ähnliche Veranstaltung für den Raum Südbayern/München möglich. – Mehr zur konkreten Vorbereitung der ersten Veranstaltung in der Dezemberausgabe. Dort auch mehr zu weiteren ArGe-Projekten.

Beim Parteitag der Linken am 1. November vertreten Eva Detscher und Wolfgang Freye die ArGe als Delegierte mit beratender Stimme. Wer den Delegationsbericht vor der Veröffentlichung in den Politischen Berichten erhalten will für eine eventuelle Stellungnahme, melde sich bitte bei w.freye@web.de.

Wir alle empfinden den Kommunikationsverlust schmerzlich, die im politischen Leben immer nötige Vergewisserung, die solidarische Bewältigung von Differenzen und nicht zuletzt die freundschaftliche Begegnung sind durch keine Art von technischem Aufwand zu ersetzen. Trotzdem werden wir versuchen, per Arbeitsorganisation und vielleicht auch die Bereitstellung geeigneter Tagungsräume durch diese schwierige Zeit zu kommen.

Martin Fochler, München, Alfred Küstler, Stuttgart. Wie bekannt, mussten wir das Jahrestreffens des Trägervereins der Politischen Berichte ausfallen lassen, ebenso die Sommerschule der Linke ArGe Konkrete Demokratie – Soziale Befreiung, bei dem viele am Diskussionsprozess der Politischen Berichte Beteiligte sich begegnen. Wie bekannt, bestehen gesellschaftlich tiefgreifende Differenzen über die Bewertung der Covid-19-Infektion bzw. der Hygienepolitik. Siehe dazu auch den Beitrag von PB-Autor Andreas Adrians S. 29. Wie soll eine „Zeitschrift für linke Politik“ damit umgehen? Auf Grundlage von Diskussionen in der Redaktion Politische Berichte versuchen wir im Folgenden, unsere Berichterstattung zu begründen und damit auch diskutierbar zu machen.