Politische Berichte Nr. 6/2020 (PDF)03a
Blick in die Medien

Tarifforderungen der IGM – Verhandlungsstart im Dezember

Bruno Rocker, Berlin. Zur Stärkung der Einkommen und für die Finanzierung der Beschäftigungssicherung – z.B. den Teillohnausgleich bei Arbeitszeitabsenkung – fordert die IG Metall ein Volumen von bis zu vier Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Im Kern geht es darum, einen tariflichen Rahmen für optionale Modelle der Arbeitszeitabsenkung wie die Vier-Tage-Woche mit Teillohnausgleich und Zukunftstarifverträge zu schaffen. Damit sollen tariflich Mindeststandards für alle Betriebe festgelegt werden, die solche Optionen nutzen. Die IG Metall verlangt von den Arbeitgebern außerdem Anpassungsschritte zur Beseitigung der immer noch anhaltenden Schlechterstellung der ostdeutschen Beschäftigten bei Arbeitszeit und Stundenentgelt. Auch tarifliche Regelungen zur Verbesserung der Ausbildung und des dualen Studiums, insbesondere die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten sind Gegenstand der Forderung.

Der neue Chef der Metallarbeitgeber Wolf bezeichnete die Forderung der IG Metall als grotesk und fordert von den Beschäftigten Verzicht. Die Stundenlöhne sollen sinken. Wenn die Erträge von Unternehmen fallen, sollen mit den Betriebsräten zudem Abweichungen vom Flächentarifvertrag vereinbart werden, ohne die Gewerkschaft. Die IG Metall solle entmachtet werden. Wolf kommt vom Automobilzulieferer Elring-Klinger. Mit seinen Äußerungen feuert er die Tarifbewegung an.

Spätestens jetzt läuft auch die Mobilisierung der IG Metall in den Betrieben. Die Verhandlungen beginnen Mitte Dezember.