Quelle: Politische Berichte Nr. 3, April 2017 • Gesamtausgabe: PDF Inhaltsverzeichnis: TXT

AUSLANDSNACHRICHTEN

01-USA: Neuer Tarifvertrag für Del Monte Arbeiter

02-USA: Erster Gewerkschaftsvertrag beim Pavillion Building Tower

03-Chile: Streik in Kupfermine Escondida beendet

04-Peru: Größte Kupfermine im „verbotenen“ Streik

05-Welttag Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2017

01-USA: Neuer Tarifvertrag für Del Monte Arbeiter

Gewerkschaftsmitglieder der RWDSU-Local-17 in Mendota, Illinois haben einen neuen Dreijahresvertrag mit Del Monte Foods ratifiziert. Del Monte Foods hat in den USA rund 8100 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen produziert Gemüse, Obst und Tiernahrungsmittel. Die Produkte werden im In- und Ausland verkauft. Die Belegschaft in Mendota besteht aus rund 31 Angestellten und 106 regulären Stundenmitarbeitern mit einer Spitzenjahreszeit von rund 550 Mitarbeitern. RWDSU-Mitglieder bei Del Monte arbeiten bei einem Vertriebs- und Etikettierzentrum für Del Monte Lebensmittelprodukte. Die neuen Verträge verbessern die Löhne um 2,5 Prozent pro Jahr. Die Mitglieder werden in einen Gesundheitsunterstützungsplan und der höchsten zahnärztlichen Versorgung einbezogen. Der Verhandlungsausschuss hat auch zahlreiche Verbesserungen für Urlaubsregelungen, Freistellung bei Beerdigungen und der Einstufungen der Arbeitsklassifikationen abgeschlossen. Quelle: http://rwdsu.info, 20.3.2017

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02-USA: Erster Gewerkschaftsvertrag beim Pavillion Building Tower

Arbeiter im 21-stöckigen Pavillion Building Tower, Luxusappartements, in Newark, New Jersey, schlossen sich der RWDSU-Local-108 im vergangenen Jahr an, weil sie wollten, dass das Management sie mit Respekt behandelt. Die Arbeiter im Gebäude – Portiers bis hin zu Aufsehern und Kontrolleuren mit Kompetenzen wie Kühlung, Klimaanlage, Heizung und Sanitär – gewannen diesen Respekt, und haben jetzt ihren ersten Tarifvertrag. Der Zwei-Jahres-Vertrag bringt jährliche Erhöhung der Stundenlöhne, garantierten Mindestlohn und bringt Arbeiter in den RWDSU-Medizin-Plan. Die Arbeitnehmer erhalten Überstundenbezahlung für die Arbeit an Feiertagen, und der Vertrag beinhaltet Gesundheits- und Sicherheitsvorgaben. Darüber hinaus wird das Unternehmen die notwendigen Uniformen und Ausrüstung zur Verfügung stellen. Quelle: http://rwdsu-info, 23.3.2017

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03-Chile: Streik in Kupfermine Escondida beendet

Seit Ende Januar 2017 streikten die Minenarbeiter der Kupfermine Escondida. Streikgründe: Unterschiedliche Auffassungen zu Arbeitszeiten, spezifische Veränderungen im Schichtdienst sowie Löhne und Bonuszahlungen. Seitdem hat BHP Billiton, das größte Minenunternehmen der Welt und mit 57% Haupteigentümer der Escondida Mine, die Produktion komplett gestoppt. Dadurch wurden mehr als 41 000 Tonnen an erwarteter Kupferproduktion verloren. Der Streik in der weltgrößten Kupfermine Escondida in Chile, die allein fünf Prozent der Weltkupferminenproduktion verantwortet, wurde inzwischen nach 43 Tagen beendet. Die Gewerkschaft Nummer 1 bei BHP Bilitons Kupfermine La Escondida hat die „juristische Karte“ gezogen: Das chilenische Arbeitsgesetz erlaubt es einer der beiden Seiten einer Auseinandersetzung, einmalig auf diesem Wege eine Verlängerung gültiger Tarifverträge um anderthalb Jahre zu erreichen. Da es das Unternehmen war, das eine Veränderung des gültigen Tarifvertrages wollte, ist es nunmehr mit dieser Absicht fürs erste gescheitert. Quelle: http://www.miningscout.de, https://www.godmode-trader.de, 27.3.2017

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04-Peru: Größte Kupfermine im „verbotenen“ Streik

Seit 10. März befanden sich rund 1.300 Arbeiter der peruanischen Kupfermine Cerro Verde (in der Nähe der zweitgrößten Stadt des Landes, Arequipa) im Streik. Zunächst wurde ein einwöchiger Streik beschlossen. Obwohl die peruanische Justiz den Streik für illegal erklärte, wurde dieser trotzdem fortgesetzt. Grund für den Streik war zum einen die Weigerung des Unternehmens, mit der Belegschaft die weiteren Planungen des Betriebs zu diskutieren. Zum anderen forderten sie die Beteiligung an den größeren Gewinnen der Minen sowie bessere Familienbetreuungsleistungen und die Einbeziehung von Arbeitnehmern in die Untersuchung von arbeitsbezogenen Unfällen. Die Cerro Verde Mine produzierte 500 000 Tonnen Kupfer im Jahr 2016 und verdoppelte damit das Ergebnis von 2015 aufgrund von Erweiterungen des Betriebs. Kurz nach dem Ende des Streiks in der chilenischen Escondida Mine, wo rund 5% der Weltförderung an Kupfer erbracht werden, rückt dieser Streik bei Cerro Verde, die 2% zur Weltproduktion beiträgt, in die Aufmerksamkeit, weil die gesamte weltweite Kupferbranche durch diese Streiks in so großen Einzelunternehmen betroffen ist. Wie verschiedene Wirtschaftsblätter im Netz meldeten, ist der Streik inzwischen beendet. Quelle: www.wsws.org, 27.3.2017

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05-Welttag Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2017

Am 28. April jährt sich der Welttag für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Die diesjährige ILO-Kampagne konzentriert sich auf die dringende Notwendigkeit zur Verbesserung von Instrumenten zur Erhebung und Verwertung verlässlicher Daten zum Arbeitsschutz und zur Arbeitssicherheit (OSH-Daten). Mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung haben die Vereinten Nationen im September 2015 einen globalen Aktionsplan zur Beendigung von Armut, zum Schutz unseres Planeten und zur Sicherung weltweiten Wohlstands verabschiedet. Sie enthält 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, zu deren Förderung und Implementierung die Mitgliedstaaten sich bekannt haben. Die Sammlung und Verwertung verlässlicher OSH-Daten ist dabei unerlässlich, damit alle Länder ihren Beitrag zur Erreichung dieser Ziele leisten können. Das Nachhaltigkeitsziel 8 steht für die Förderung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle. Es beinhaltet die Zielvorgabe 8.8, den „Schutz der Arbeitsrechte und sicherer Arbeitsumgebungen für alle Arbeitnehmer, einschließlich der Wanderarbeitnehmer, insbesondere der Wanderarbeitnehmerinnen, und der Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen“. Die Länder sind daher aufgefordert, über die Häufigkeit von tödlichen und nicht tödlichen Arbeitsunfällen unter Berücksichtigung von Geschlecht und Aufenthaltsstatus zu berichten. Für die Erkennung neuer Gefahren und Risiken, zur Identifikation risikoreicher Branchen oder zur Entwicklung neuer Präventionsmaßnahmen ist die Erhebung und Verarbeitung dieser Daten ebenso wichtig wie für die Implementierung von Strategien, Programmen und Regeln auf internationaler und nationaler Ebene oder innerhalb von Unternehmen. OSH-Daten sind dabei die Basis sowohl für die Prioritätensetzung als auch für die Messung von Fortschritten. Quelle: http://www.ilo.org, 4.4.2017

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