Quelle: Politische Berichte Nr. 6-7, Juni/Juli 2017 • Gesamtausgabe: PDF Inhaltsverzeichnis: TXT ⯈ H O M E

Ehe für alle, Koalition für schwarz+(gelb+/–grün)?

Frau Merkel hat einmal mehr das Unvermeidliche einfach zugelassen. Nachdem der Grünen-Parteitag die Zustimmung zur „Ehe für alle“ zur Koalitionsfrage gemacht hatte, folgte dem als nächster für die FDP Christian Lindner, es folgte die SPD. Damit waren die Koalitionsmöglichkeiten der Union durchkreuzt. In dieser Not fand die Kanzlerin den Ausweg „Gewissenfrage“. Das hätte sich in einen künftigen Koalitionsvertrag schreiben lassen, funktionierte aber auch als Test der SPD, die prompt und unter Juchhe Oppermanns die Chance ergriff, eine rot-rot-grüne Mehrheit darzustellen. Der SPD-Fraktionschef sagte, dieser Schritt sei vielleicht schlecht für die Koalition, aber gut fürs Land. Tatsächlich hat Merkels Schachzug den Weg für eine schwarz-gelbe Koalition geebnet, zur Not unter Einschluss der Grünen. Erzkonservative Unionler, die die SPD („immerhin zuverlässig“) weniger hassen als die Grünen, können nun die Klammer anders setzen. Grün-schwarze Grüße übrigens aus Stuttgart, wie war das nochmal mit Koch und Kellner? Alfred Küstler. Stuttgart

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