Politische Berichte Nr. 6/2020 (PDF)30b
Kalenderblatt

21. August, 1867, Großbritannien – Schranke des Arbeitstags für Alle Thomas Macaulay im Parlament Der Kampf um den Normalarbeitstag Magna Charta? Zeitleiste

dok Thomas Macaulay,* Rede zum Zehn- Stunden-Gesetz, 22. Mai 1848 (Auszüge)

Rolf Gehring, Brüssel. „… Sie können nicht verstehen, wie ein Freund des Freihandels sich in die Angelegenheiten von Kapitalisten und Arbeitern einmischen kann …, dass es im Bereich der Gesundheit der Gemeinschaft die Pflicht des Staates sein kann, in die Verträge von Einzelpersonen einzugreifen; … Es geht um das Gemeinwesen, dass der große Körper der Menschen nicht in einer Weise leben sollte, die das Leben elend und kurz macht, was dem Körper schadet und den Geist verschmutzt. … Zweitens sage ich, dass es im Bereich der öffentlichen Moral die Pflicht des Staates sein kann, in die Verträge von Einzelpersonen einzugreifen. … Kann jemand, der die uns vorliegenden Beweise gelesen hat, kann jeder, der schon einmal junge Menschen beobachtet hat, jemand, der sich an seine eigenen Empfindungen erinnert, als er jung war, daran zweifeln, dass zwölf Stunden Arbeit am Tag in einer Fabrik zu viel für einen dreizehnjährigen Knaben sind? … ein Ruhetag, der sich in jeder Woche wiederholt, zwei oder drei Stunden Freizeit, Bewegung, unschuldige Unterhaltung oder nützliches Studium, das jeden Tag wiederholt wird …“

* Thomas Macaulay (1800 bis 1859) war Historiker, Politiker und Literat. Seine Rede im House of Commons. Er saß seit 1830 für die Whigs im Unterhaus und richtet seine Rede wesentlich gegen die Sorte Verfechter des Freihandels, die das Heil der britischen Wirtschaft nur in Unterbietungswettbewerb und verschärfter Ausbeutung sehen. Er verteidigt die Rechtsetzung im Wirtschaftsleben aber auch mit Argumenten des Gesundheitsschutzes und des Rechts auf Bildung.

Quelle: http://www.historyhome.co.uk/peel/factmine/10-hrbill.htm