Politische Berichte Nr. 2/2021 (PDF)03c
Blick in die Medien

Wozu die HMS Queen Elizabeth (QEC)?

Martin Fochler, München. Die Rüstungspolitik des Vereinigten Königsreiches wird in der deutschsprachigen Publizistik mit spöttischem Unterton verhandelt: „Hier ergibt sich das Bild einer mittleren Macht, die ohne realistisches Budget noch immer globale Ambitionen verfolgt.“ (Friedrich Ebert Stiftung, https://www.ipg-journal.de/, „Empire verzweifelt gesucht“) Die britische Politik steht jedoch im festen, über zwei Weltkriege hin beständigen Bündnis mit den Vereinigten Staaten. Beide Mächte zusammen verfügen über ein einzigartiges, weltumspannendes Netz von Militärbasen ihrer Luft- und Seestreitkräfte.

Flugzeugträger, wie die kürzlich in Dienst genommene HMS Queen Elizabeth (QEC), zusammen mit dem Schwesterschiff HMS Prince of Wales (PoW) „das teuerste Rüstungsprojekt Großbritanniens (um sieben Milliarden Euro) sowie das größte je in Dienst gestellte Kriegsschiff der Royal Navy“ können in Konflikten um die Behauptung solcher Basen eine erhebliche Rolle spielen, und in diesem Zusammenhang sind die 250, für amphibische Operationen ausgerüsteten Seesoldaten eine relevante Größe. (Infos und Abbildung: https://www.offiziere.ch/?p=37029)

Die Modernisierung des nuklearen Droh- und Vergeltungspotentials kann in der Logik vom „Gleichgewichts des Schreckens“ verstanden werden. Die Flugzeugträgerrüstung drückt die feste Absicht aus, das im Kolonialzeitalter gewonnenen Stützpunktsystem zur Kontrolle der Seewege zu perpetuieren.

Abb. (PDF): Erste Landung auf dem Deck des Flugzeugträgers HMS Queen Elizabeth. (Crown Copyright 2017)