Politische Berichte Nr. 3/2021 (PDF)12
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Ratsfraktion kann aufsuchende Impfstrategie erwirken

Jörg Detjen, Köln in platzjabbeck 3/21 Auf Initiative der Ratsfraktion Die Linke hat der Kölner Stadtrat am 6. Mai mit den Stimmen aller demokratischen Fraktionen und Gruppen die Unterstützung von benachteiligten Stadtteilen in der Coronapandemie beschlossen.

Bereits drei Wochen vorher, am 22. April, hatte die Ratsfraktion ihren ersten Antrag auf einer Pressekonferenz vorgestellt und eine aufsuchende Impfstrategie in den benachteiligten Stadtteilen mit einem Elf-Punkte-Programm gefordert … Neben Armut und Ungleichheit gibt es aber noch ein anderes Problem: Die Teilhabe. Wer nicht wählen geht, fühlt sich nicht in der Gesellschaft angekommen. Zur Teilhabe gehört, sich am gesellschaftlichen Leben, auch unter Corona, aktiv zu beteiligen. Dazu gehört nicht zu resignieren, sondern zu handeln, um sich und andere zu schützen … Wir müssen überlegen, wie wir diese komplexe Lage aufbrechen können und die Teilhabe verbessern können … Gerade Menschen, die in kleinen Wohnungen mit mehreren Personen zusammenleben, sind in Quarantäne besonders gefährdet. Es gibt keine ausreichenden Rückzugsmöglichkeiten für den Erkrankten … Für diese Menschen sollte es im Fall einer Quarantäne die Möglichkeit einer kostenlosen Unterbringung im Hotel geben. Für Ärzte in den Sozialraumgebieten sollte mehr Impfstoff bereitgestellt werden. Weil es dort viel weniger Ärzte gibt, können diese auch weniger Menschen impfen als in wohlhabenden Vierteln mit einer großen Dichte von Arztpraxen. In der Ratssitzung forderte Die Linke, die SPD, aber auch die Grünen, dass die Landesregierung jetzt auch zusätzliches Impfmaterial an Köln liefern muss …

Die dezentrale Impfung vor Ort erreicht alle Menschen, auch ohne deutschen Pass und ohne Krankenversicherung. Man muss sich nicht anmelden, nur mit einem Dokument ausweisen und einen Impfpass mitbringen.

Siehe auch: https://www.linkekritik.de/fileadmin/pb2020/pb20-02-i.pdf, S. 11

eoff