Politische Berichte Nr.01/2024 (PDF)31c
Solidarisches Europa

AGE Platform Europe: Aktiv Altern in Europa

Das AGE1 (englisch für Alter) ist eine Plattform von Organisationen, die sich für die Interessen und Rechte älterer Menschen in Europa einsetzt. Es geht vor allem um die Sensibilisierung für Gegenstände, die alle älteren Menschen betreffen. Autonomie, Wohlbefinden und gleichberechtigte Teilhabe soll für alle Lebensphasen ermöglicht werden. Die Organisation fokussiert dabei auch auf die Bekämpfung von Altersdiskriminierung, eine Verbesserung der Altersvorsorge und insgesamt die Förderung der Menschenrechte.

Rolf Gehring, Brüssel. Die Plattform wurde 2001 von drei Organisationen älterer Menschen aus England, Frankreich und den Niederlanden und nach belgischem Recht als ASBL (Vereinigung ohne Absicht auf Gewinnerzielung) gegründet. Das Statut anerkennt für die Mitgliedschaft unterschiedliche Organisationsformen. Aktuell zählt der Verband 102 Mitglieder aus 29 Ländern (Bundesrepublik Deutschland: Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen; Help Age Deutschland).

Mit Blick auf die Europawahlen hat die AGE im Oktober letzten Jahres ein Manifest für Europa2 verabschiedet (bisher keine deutsche Version). Die Ankündigung des Manifests auf der Webpage des Verbandes verweist auf Anknüpfungspunkte an EU-Politiken:

„Im Jahr 2021 löste das EU-Grünbuch zum Thema Altern eine lebhafte Debatte aus, an der viele Interessenträger beteiligt waren und die hervorhob, wie das Altern in EU-Initiativen und -Politiken besser berücksichtigt werden sollte. Dies war ein erster Schritt, auf dem die Europäische Union ihre Arbeit für eine Gesellschaft für alle Altersgruppen aufbauen muss.

Die nächste Legislaturperiode wird den Anstoß geben, die Ergebnisse aller vielen fruchtbaren Debatten der letzten Zeit in die Praxis umzusetzen und effektiv umzusetzen:

• Förderung der Altersgleichheit,

• Förderung der Teilhabe und des aktiven Alterns,

• sorgen für Autonomie und Wohlbefinden.“

Direkt an das Parlament gewandt werden insbesondere Forderungen in den Bereichen Gleichberechtigung im Alter, Förderung der Partizipation und Teilhabe im Alter, Autonomie und Wohlbefinden im Alter auf Basis von ausreichenden Renten und die Bekämpfung von Momenten der Altersdiskriminierung am Arbeitsmarkt (auch dem Zwang zur Verrentung) formuliert.

Die allgemeinen Orientierungen der Plattform finden sich vor allem in ihrer „Strategie 2022–2025 – Eine Gesellschaft für jedes Alter“.3 Als Prioritäten der Organisation werden darin unter anderem ausgeführt:

• die Verabschiedung eines EU-Rechtsrahmens gegen Altersdiskriminierung über die Beschäftigung hinaus;

• Folgemaßnahmen zum Grünbuch Altern, idealerweise im Format eines Weißbuches mit konkreter Gesetzgebungen und/oder Initiativen, wie etwa ein Modell zur Langzeitpflege (Grundsatz 18 der europäischen Säule sozialer Rechte); angemessene Renten und soziale Absicherung, die ein würdevolles Leben ermöglichen (Grundsatz 15); Leben und soziale Eingliederung;

• Überwachung der Umsetzung der EU-Richtlinie zur Gleichstellung am Arbeitsplatz;

• Schlussfolgerungen ziehen aus den gewonnenen Erkenntnissen in der Covid-19-Pandemie bezüglich der stattgefundenen Einschränkungen der Rechte und der Würde älterer Menschen.

Interessant auch, dass die Strategie stark auf die internationale Ebene fokussiert. Der Verband will insbesondere „eine UN-Konvention über die Rechte älterer Menschen (zu) unterstützen“, EU-Institutionen dafür gewinnen.

Dann auch: Teilnahme in der UN-Arbeitsgruppe zum Thema Altern, Unterstützung der Aktionspläne von WHO und UNECE.

1 www.age-platform.eu/ 2 agemanifestoep2024.files.wordpress.com/2023/12/agemanifesto2024_en.pdf 3 www.age-platform.eu/content/uploads/2023/09/AGE_Strategy_22-25_FINAL.pdf

Abb. (PDF): Logo und Link: www.age-platform.eu/