Bericht des Europäischen Parlaments zu Asbest Arbeitsschutz als Grundrecht verankern! Gemeinsame Erklärung der Verbände der Bauunternehmer (FIEC) und der Baugewerkschaften (EFBH) in Europa

Arbeitsschutz als Grundrecht verankern!

Rolf Gehring, Brüssel

In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts hatten kanadische Gewerkschaften damit begonnen, am 28. April den Opfern von Arbeitsunfällen und Berufserkrankungen zu gedenken und sich gleichsam für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Mittlerweile ist der Worker‘s Memorial Day weltweit verankert, in einigen Ländern offizieller Gedenktag und auch in Europa fester Bestandteil der Aktivitäten vieler Gewerkschaften. In diesem Jahr haben einige Internationale Gewerkschaftsverbände eine Initiative gestartet, Unternehmen und Arbeitgeberverbände für Erklärungen zu gewinnen, die proklamieren, dass der Arbeits- und Gesundheitsschutz als ein Grundrecht der Beschäftigten weltweit anerkannt wird. Ziel ist, dass auch die ILO den Arbeits- und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zu einem Grundrecht erklärt. Das Thema soll auf die Tagesordnung der ILO-Konferenz in 2022 (ursprünglich war geplant, das Thema bereits in diesem Jahr zu platzieren). Um diese Debatte vorzubereiten und zu unterstützen, sollten nun die gemeinsamen Erklärungen mit den Arbeitgeberverbänden und einzelnen Unternehmen gezeichnet werden. Im Organisationsbereich der Bau- und Holzgewerkschaften wurden weltweit über 300 solcher Erklärungen gezeichnet. Auf der europäischen Ebene haben alle vier Arbeitgeberverbände, mit denen die EFBH in anerkannten Sozialdialogen kooperiert, die Erklärung unterzeichnet. Die Aktion ist ein starker Beleg für die Möglichkeit internationaler Kooperationen und Aktionen, aber auch für die Möglichkeit internationaler Norm- und Rechtssetzung.

Abb. (PDF): Plakat Gesundheit und Sicherheit sind unser Recht