Politische Berichte Nr.01/2024 (PDF)22b
Kalenderblatt

* 22a-kalenderblatt-haiti-1-januar-1804-schneider-1.html * 22b-kb-haiti-dreieckshandel-paykowski-1.html * 23-kb-haiti-encyklopaedie-zur-sklaverei-fochler-1.html

Transatlantischer Dreieckshandel 17. bis 19. Jahrhundert.

Matthias Paykowski. Auf dem Höhepunkt der Produktion im 18. Jahrhundert lieferten die Plantagenwirtschaften Santo Domingues 70 000 Tonnen Zucker nach Europa. Die französische Kolonie war damit zum größten Zuckerlieferant für die europäischen Kolonialmächte geworden. Zucker, zu Beginn „eine Mode reicher Tafeln“, wurde in den europäischen Gesellschaften zunehmend von einer Luxus- zur Massenware. Vor allem und zunächst in den städtischen Milieus nahm der Verbrauch der Kolonialware beständig zu – ähnlich wie bei Kaffee. Bereits im Winter 1792 wird aus Paris von Tumulten und Protesten wegen des Preisanstiegs beim Zucker berichtet. – Mit der ständig wachsenden Nachfrage in Europa steigt die Zahl der Sklaven, die jährlich nach Santo Domingue in die Plantagenwirtschaften gepresst werden. Waren es zwischen 1760 und 1780 jährlich etwa 10- bis 20 000, so werden vor der französischen Revolution 25 000 und 1790 über 46 000 afrikanische Menschen neu nach Santo Domingue versklavt.1

1 Oliver Gliech, Saint-Domingue und die französische Revolution. Das Ende der weißen Herrschaft in einer karibischen Plantagenwirtschaft. Böhlau Verlag 2011. Abb.: https://www.bpb.de/themen/kolonialismus-imperialismus/postkolonialismus-und-globalgeschichte/242213/transatlantischer-sklavenhandel-und-dreieckshandel/

Abb. (PDF): Dreickshandel (Karte)